Neue Attraktion entlang des Räuber-Kneißl-Radwegs: Ein Erlebnisteich mit Naturlehrpfad lädt zum Zwischenstopp in Pfaffenhofen a.d. Glonn ein
Auf den Spuren des Räubers Mathias Kneißl
Nach der Eröffnung im Frühjahr 2020 freuen sich die Gemeinden des regionalen Wirtschaftsverbunds WestAllianz auf die kommenden Wochen und Monate, wenn der Räuber-Kneißl-Radweg wieder viele Radfahrer durch den Münchner Westen führen wird. Die über 100 Kilometer lange Themenroute ist dabei um eine neue Attraktion reicher: Entlang des Streckenabschnitts durch die Gemeinde Pfaffenhofen a.d. Glonn findet sich am Rastplatz des Sportgeländes ein neuer Erlebnisteich mit Rundweg, drehbaren Sonnenliegen sowie einem Naturlehr- und Barfußpfad.
Der Pfaffenhofener Bürgermeister Helmut Zech, zugleich Leiter der Arbeitsgruppe Naherholung und Tourismus der WestAllianz München, freut sich über ein neues attraktives Ausflugsziel entlang des Radwegs: „Nach einer fulminanten ersten Saison im Vorjahr mit zahlreichen Besuchern aus Nah und Fern ist es uns wichtig, den Radfahrern immer wieder Neues auf der Wegstrecke zu bieten. Es soll für sie laufend etwas zu entdecken geben.“
Der Radweg rund um das Leben von Mathias Kneißl (1875-1902), der in den Gemeinden der WestAllianz gelebt hat und als „Kneißl Hias“, „Räuber Kneißl“ oder auch „Schachenmüller-Hias“ in die Lokalgeschichte einging, hat nicht nur lokal, sondern auch überregional viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. „Wir haben eine Vielzahl von Rückmeldungen von begeisterten Besuchern erhalten, die die Gestaltung des Themenwegs für überaus gelungen hielten“, betont Johannes Kneidl, Bürgermeister der Gemeinde Sulzemoos und Vorsitzender der WestAllianz. „Dies spornt uns an, den Radweg noch bekannter zu machen. Gerade im zweiten Jahr der Corona-Pandemie ist es wichtig, Familien mit unserem Themenweg ein Ausflugsziel im Freien anbieten zu können, das für Ablenkung und Zerstreuung sorgt.“
Entlang der Wegstrecke wird das Leben des bis heute umstrittenen Lokalpatrioten an Schautafeln auf den „Kneißl-Rastplätzen“ sowohl anschaulich als auch kritisch geschildert. Die einzelnen Streckenabschnitte sind in Themengebiete wie Mystik, Schulzeit, Gefangennahme etc. aufgeteilt und informieren die Radfahrer dadurch ausführlich über die damalige Zeit. Neu in Pfaffenhofen a.d. Glonn ist ein historisches Odelfass, das an einen spektakulären Fluchtversuch von Mathias Kneißl anspielt, der den Legenden nach in solch einem Gerät stattgefunden hat. Auch nähere Informationen hierzu finden sich am dortigen Rastplatz.
Der erste Streckenabschnitt führt von Karlsfeld nach Gröbenzell (30,2 Kilometer) durch das Dachauer Moos, eine Niedermoorlandschaft mit Streuwiesen, Kiefernwäldern, Bruchwäldern und Auen. Dabei werden u.a. der Würmkanal, der Karlsfelder See und der Waldschwaigsee passiert. Sehenswert entlang der Strecke sind die Ludl-Kapelle, das botanische Naturdenkmal Lochhauser Sandberg und die im Jugendstil errichtete Russenbrücke über den Gröbenbach, aber auch das Heimatmuseum Karlsfeld und das Heimat- und Torfmuseum im historischen Schulhaus von Gröbenzell.
In Gröbenzell gibt es einen Verbindungsweg zum zweiten, 25 Kilometer langen Streckenabschnitt durch das Hügelland der Gemeinde Bergkirchen. Hier laden der Bergkirchner und der Eisolzrieder See zu einem erfrischenden Bad ein. Sehr schöne Aussichtspunkte über das Dachauer Hinterland finden sich in der Nähe der Pestsäule und der Mariengrotte von Kreuzholzhausen.
Die romantische Eichenallee „Am Kreuzweg“ in Lauterbach ist der abschließende Verbindungsweg zu Abschnitt drei, der an der Heilig Blut Kirche in Einsbach beginnt. Auf rund 23 Kilometern geht es vorbei an offenen Wiesen und Feldern nach Maisach und von dort steil bergauf weiter nach Aufkirchen, wo sich ein weiterer idyllischer Aussichtspunkt befindet.
Wieder zurück in Einsbach beginnt die vierte, 27 Kilometer lange Etappe des Räuber-Kneißl-Radwegs über die Gemeinde Pfaffenhofen a.d. Glonn. Der Weg führt über Sulzemoos und Odelzhausen vorbei an kleinen Weilern und Gehöften sowie Sehenswürdigkeiten wie die Museumshütte in Sulzemoos, die Kapelle Maria Stern, das Museum Furthmühle sowie Kirchen und denkmalgeschützte Gebäude. In Pfaffenhofen a.d. Glonn sind neben dem neuen Erlebnisteich mit Lehrpfad auch große Holzschnitzereien von einheimischen Künstlern zu bestaunen.
Bei der Weiterfahrt nach Maisach kommen die Radler schließlich in Geisenhofen vorbei, dem Ort der letzten Gefangennahme von Mathias Kneißl im Jahr 1901. An der S-Bahn Station Maisach kann der Themen-Radweg beendet werden, aber auch die Weiterfahrt nach Gröbenzell ist möglich.
Anfahrt:
S-Bahn: ab Maisach, Gröbenzell oder Karlsfeld
Auto: 16 Parkplätze sowie zwei Camping-Plätze
Fünf E-Bike-Ladestationen entlang der Strecke
Im Notfall: Ausrüstung zur Reparatur des Fahrrads an den Service- und zugleich Rast-Stationen in jeder Gemeinde
Radkarte, GPS-Daten und Audio-Guide: https://www.räuber-kneissl-radweg.de
Stand: im April 2021